5 Tage Corse 2023
5 Tage mit dem Rad durch die Korsischen Berge
Nachdem ich im Frühjahr schon mal von Lindlar mit dem Rad nach Korsika gefahren war, aber da nur einen Tag verbracht habe, konnte ich im „großen“ Korsika-Urlaub noch einige schöne Touren fahren. Meistens waren es Tagestouren vom jeweiligen Standort aus, aber auch eine Mehrtagestour mit Zelt, Küche und dem restlichen was dazugehört. Auf dieser 5 tägigen Tour kamen dann 355 km bei kumulierten 6.880 Höhenmeter zusammen. Den größten Teil der Stecke kannte ich bereits aus früheren Jahren, ein Teilstück war neu, aber diese Komplettrunde war ich noch nie so gefahren.
1.Tag 68,3 km ↑ 1.440 hm
Der Teil bis zum Col Gradeddu war bekannt. Aber bei Auffahrt über Tassinca gegen 8:30 Uhr schon sehr warm. Die Anstiege hinter Bastellicaccia waren unerträglich heiß. Massen kurze Pausen gemacht. Dann die Rettung ein Brunnen komplett im Schatten. Shirt komplett im Wasser getränkt und so angezogen. Das hat etwas geholfen. Ohne das hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Den CP nähe Schildkrötenpark bei Vero kannte ich vom letzten Jahr und hatte ihn in schlechter Erinnerung. Kein Leitungswasser getrunken, Zähne mit Zilia geputzt und Massen Desinfektionsmittel benutzt. Hier hatte ich letztes Jahr wegen ... und alles was man sich auf der Toilette so vorstellen kann, eine Tour abbrechen müssen. Dazu kam dann auch noch ein Kreislauf Aussetzer.
2.Tag 56,5 km ↑ 1.560 hm
Wegen der Hitze um 5:20 Uhr losgefahren. Die T Straße und das 1. Drittel des Col de Tartavello im dunklen. Das 2. Drittel in der Dämmerung bei einem schönen Sonnenaufgang und den schönen Rest dann im hellen. Die Abfahrt ins Liamone Tal war dann noch ziemlich frisch. Die weitere sehr schöne Tour weiter oberhalb der Liamone durch die Dörfer Azzana - Salice - Rosazi, vorbei an Muna und dann durch die stark zerklüftete Felslandschaft auf einer sehr "wilden" Piste in einer super zerklüfteten Felslandschaft, ging dann auch noch bei angenehmen Temperaturen. Nur der letzte Anstieg vor Vico war dann wieder unerträglich heiß.
Diese 2. Etappe ist auf seine etwas besondere Art wahrscheinlich die schönste der 5 Tage auf die ich mich schon vorher besonders gefreut habe.
3 . Tag 78,6 km ↑ 1.570 hm
Wegen der zu erwartenden hohen Temperaturen wieder im dunkeln um 5:45 Uhr los. Sofort ab dem CP recht steil hoch zum Col de Sevi. Vom ersten Teil des Passes nicht viel gesehen. Aber dafür weiter oben einen schönen Sonnenaufgang. Dann runter nach Evisa und auf zum höchsten Pass dem Col de Vergio. Über die beiden großen Pässe waren die Temperaturen mit 13-17 Grad ok. Nur bei den beiden Abfahrten dann doch sehr kühl. Aber mit Langarmshirt, Windjacke und Halstuch ging's dann. Aber in Calacuccia schon 20 Grad und mir hier das beste Croissant auf Korsika gegönnt. Wenige km weiter in der Scala de Santa Regina ging's dann auf 38 Grad hoch. So lange es durch die Schlucht bergab ging, war es zu ertragen. Aber der „kleine“ Pass vor Corte, der Col d’Ominanda, hatte es in sich. Bei 38 Grad waren die rund 300 Höhenmeter eine echte Herausforderung. Immer max. einen km gefahren und dann Trinkpause unter irgend einem Baum .
Die Beiden großen Pässe mit der anschließenden Fahrt durch’s Niolu und weiter durch die Schlucht sind sehr lohnenswert. Vor allem die Scala mit dem Fahrrad ist etwas ganz besonderes.
4.Tag 53 km ↑ 1.290 hm
Heute auch wieder früh los, so etwa um 6:15 Uhr. Das erste langweilige Stück über die T bis zur Abzweigung Richtung Venaco in der Dämmerung. Dann erst mal die geplante Route Richtung Venaco. Da meine letzte Nacht in Corte nicht so gut war, und ich dadurch am Morgen ziemlich platt war, habe ich die Tour umgeplant um ggf. bessere Abbruchmöglichkeiten zu haben. An der Abzweigung nach Noceta, die eigentliche Route, dann aber umentschieden und über Vivario und den Col de Sorba nach Ghisoni. Die Strecke nach Venaco ist ganz ok. Dann das Stück der T bis zur Abzweigung zum Pass ist nervend. Der Col de Sorba ist Recht steil in der Auffahrt, aber sehr schön mit einigen gemauerten Serpentinen. Die anstrengende Auffahrt wird anschließend entschädigt durch eine 9 km super schöne Abfahrt nach Ghisoni. Vom CP in Ghisoni ein toller Blick auf die Berge (Felsen) Kyrie Eleison und Christe Eleison.
Die eigentliche Route über Noceta und dann durch die Schlucht Défilé de l'Inzecca ist dann leider ausgefallen. Vor allem schade, da ich ein großes Teilstück davon noch nicht kenne.
5. Tag 99,3 km ↑ 1.020 hm
Morgens wieder recht früh los. Zum Col de Verde hoch angenehm frisch. Der eigentliche Pass ist auch nicht so steil und lässt sich auch bei höheren Temperaturen gut fahren da komplett im schönen Kiefernwald. Runter nach Cozzano musste ich mich etwas wärmer und winddicht anziehen. Aber ab dem Col immer wieder die schönen Blicke über die unendlichen Weiten meines geliebten faszinierenden Taravo Tal. Hinter Cozzano dann leider durch einen Felssturz die Straße gesperrt. Wird natürlich vorher nicht angekündigt. Die Leute im Dorf wissen das doch auch so...
Also wieder zurück nach Cozzano und die Alternative über Zicavo genommen. Anschließend weiter über die geplante Route. Die letzten 12 ebenen km im Taravo Tal natürlich der übliche nervige Gegenwind bis zum Ausgangspunkt an der Küste.
Auch wenn ich viele Teilstücke der Tour aus früheren Jahren schon kannte, war die gesamte Runde ein sehr schönes Erlebnis. Nur leider konnte ich wegen der schlechten Nacht in Corte das eine neue Teilstück über Noceta nicht kennen lernen. Das tut der gesamten Tour aber keinen Abbruch. Ich würde sie jederzeit genau so auch wieder fahren.
Falls du Interesse an der der Tour hast, kannst du dir die Teilstücke in meinem Komoot anschauen. Da am besten auf „Corse 23“ filtern.
Hinweis: Mit dem Klick auf den Link, öffnet sich ein neuer Tab auf Komoot, ihr verlasst unsere Homepage.
https://www.komoot.de/user/916555212114/tours
Bei Fragen fragen kannst du dich gerne bei mir melden.
Mail: u l r i c h (at) m u e l l e r – l i n d l a r . d e