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Meine Indientour

Samstag, den 4. Juli 1998                            

Abflug ab Düsseldorf um 12.15 Uhr nach London. von dort aus um 15.30 Uhr nach Madras (heute Chennai), Flugzeit 9 Stunden. Zwischendurch durfte ich das Cockpit besichtigen. Ankunft in Madras ca. 6.00 Uhr. 

Sonntag, den 5. Juli 1998

Erster Eindruck vom Flughafen war chaotisch. Das Wetter heiß, schwül hohe Luftfeuchtigkeit und Menschenmengen. Vom Flughafen wurden wir von einem Pater mit einem Bus abgeholt. 

Die Fahrt in die Missionsstation geht quer durch die Stadt. Menschen, Menschen, Menschen ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Moped, Auto oder Bus. Nur hupen und durch. 

Erste Eindrücke: alte kaputte Häuser, Hütten, Dreck, Chaos, Menschen unterwegs, vor den Hütten, liegend im Dreck oder zwischen den Tieren. Endlich sind wir da. Ruhe! In der Missionsstation herrscht etwas mehr Ordnung. Mit Karl machen wir eine Führung durch die Station. Später einen ersten Rundgang durch ein angrenzendes Slum. Eklig! Nur Dreck, alles kaputt, primitiv, Hütten aus Palmblätter, Tiere, viele Menschen und Kinder. Die Menschen sprechen uns an, sind freundlich, eine riesige Schar Kinder folgt uns. Ich mache ein paar Bilder, traue mich aber nicht so richtig doch die Kinder wollen fotografiert werden. So viel Elend, wie ist so etwas möglich? Abends regen. Auf der Terrasse wurde über das erlebte gesprochen. Ein erlebnisreicher Tag. Das Essen ist 100% anders. Wasser schmeckt ekelhaft.

Montag, den 6. Juli 1998

nach dem Frühstück sind wir in ie Stadt gefahren. In den Straßen erneut dieses Gewimmel von Fußgängern, Bussen etc. Zunächst haben wir Geld getauscht, dann eingekauft. Wieder viel Elend. Kinder laufen uns ständig nach. Dagmar hat dann ein paar Bananen gekauft und ihnen gegeben.  Dann waren wir im Hotel Mittagessen. 

Alles vom feinsten, Marmor, Parket, Pianospieler, super Buffet, alles vorhanden von indisch bis Hummer. 

Der Hunger ist mir vergangen, so ein wahnsinniger Gegensatz- Danach sind wir mit zwei Scoutern zum Tempel gefahren. Das war eine Fahrt! Um den Tempel herum Elend Elend und nochmals Elend. Danach zurück zur Missionsstation, duschen, dann eine Kindermesse und ein kurzes Kinderfest. Bei den Schwestern haben wir gegessen. Abschluss auf der Terrasse. 

Dienstag, den 7. Juli 1998

vor dem Frühstück ging es los zur Lepra-Station. Dort haben wir gefrühstückt. Es gab Reisfladen mit Kokosmilch und Chillisauce. Die Leute alle unheimlich freundlich. Danach ein Rundgang durch die Station. Schlafräume auf Betonbetten mit dem Hab und Gut unten drunter. Dann noch zum  „Webraum“ und zum Schuster., der aus alten Autoreifen Schuhe herstellt. 

Zum Schluss zur Krankenstation mit Apotheke. Dann ging es zur Farm. Schreckliche Fahrt. In der Farm nicht angenehm. 

Herzliche Begrüßung und nach einem kurzen Rundgang in den Reisfeldern wieder Frühstück. Das Wasser können wir nicht trinken, daher gibt es nur Kaffee oder gekochte Milch. Anschließend noch eine grüne Kokosnuss zum trinken. Von hier aus wieder zurück zur Missionsstation. Dort Pause. Um 12.00 Uhr wieder von einem Bus abgeholt und in ein neues Zentrum außerhalb der Stadt gefahren. Dort zu Mittag gegessen. Maissuppe und alles mögliche andere. Von hier aus in eine „offene“ Station gefahren. Hier sind Kinder Familien und Leprakranke untergebracht. Kaffeetrinken! Ein gestiftetes Haus kostet ca. 2500 DM. Ein Ire hat dort 60 Häuser gestiftet und so ist dort eine ganze Siedlung entstanden. 

Die zugehörige Grasteppichknüpferei besichtigt. An einem Teppich wird durch Deutsche Importeure ca. 1 Rupie Brutto verdient (22 Rupie = 1 DM). Abendessen im Altenheim dieser Station.

Mittwoch, den 8. Juli 1998

nach dem Frühstück –im Altenheim bei den Schwestern im Slum-, ging es mit dem Bus zur Tempelstadt Mahabalipuram. 

Dort einiges besichtigt. Einen Zauberer und seine Hütte besucht, nach dem Mittag in dem Golf von Benglen geschwommen. 

Abends Abschiedsfeier im Zentrum mit den Kindern und Schwestern.

Donnerstag, den 9. Juli 1998

Zugfahrt nach Quilon um 13.00 Uhr. Die Fahrt ging erst noch durch Slums in Madras, dann durch ewig lange Steppengebiete mit Reisfeldern.

Freitag, den 10. Juli 1998

Immer noch Zugfahrt, gegen Mittag erreichen wir die Berge. Hier wird der Zug (ca 30 Wagen) geteilt. Dann durch die Berge, schöne Urwaldlandschaften. Die Bananen können fast aus dem Zug gepflückt werden. Die Zugfahrt von Madras nach Quilon dauert 27 Stunden. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir Quilon. Quilon ist viel kleiner, daher keine Slums. Erst in die QSSS, hier die Begrüßung durch den Pater. Dann nach Sreas. Hier Abendessen. Die Sprache in Kerala ist Malayalam. 

Samstag, den 11. Juli 1998

Morgens nach Trivandrum zum Flughafen, dort kamen Steffi und Joe noch dazu. In Sreas mussten wir selber kochen, daher wurde abends der Küchendienst eingeteilt.

Sonntag, den 12.7.1998

Morgens mit den Fischern im Einbaum zu einer Insel, dort Messe. Anschließend kurzer Rundgang und Kokosnuss trinken und essen. Dann zurück. Heute wurde gefaulenzt. Abends ging es in die Stadt zum Abendessen mit dem Pater. 

Montag, den 13. Juli 1998 und  Dienstag, den 14. Juli 1998

1. und 2. Arbeitstag. 8.30 Uhr Aufbruch zur Baustelle. Vorher noch Begrüßung im Dorf. Fundamente ausheben und die Steine runter werfen. Um 17.00 Uhr Abendessen.

Mittwoch, den 15. Juli 1998

Alle Busse, Taxen und Scouter streiken. Unser Bus kann uns nicht fahren, da es zu gefährlich wäre. Den ganzen Tag auf Sreas verbracht.

Donnerstag, den 16. Juli 1998

Jo und ich haben Küchendienst. Morgens erst in die Stadt zum einkaufen. Dann mit dem Scouter zurück.

Freitag, den 17. Juli 1998

Fahrt in den Urwald. Unterwegs Tee getrunken. Kurz vor dem Ziel eine Elefantenherde auf der anderen Talseite gesehen. 

Dann waren alle außer Sandra und mir mit Pater Steven im Fluss. Dann vorbei an Check-Frucht Bäumen, Pfeffer und Kaffee zum Mittagessen. Im „Hotel“ auf Bananenblättern mit den Fingern gegessen. Das war die letzte Kaschemme. Das Essen war so scharf, dass mir die Nase nur so lief, aber toll. Was das war, keine Ahnung. Dann zurück wieder durch die Berge im Regen nach Sreas.

Samstag, den 18. Juli 1998

Wieder arbeiten. Heute Sand und Steiner runtergeworfen. Mit dem Sand eine tolle Kette gebildet. Zu Mittag von den Fischern eine Kokosnuss bekommen.

Sonntag, den 19. Juli 1998

Morgens eine Messe. Anschließend Empfang im Pfarrsaal. In der Kirche wird sitzend auf dem Boden in vielen Gruppen Religionsunterricht gegeben. Am Ende des Religionsunterricht hundertfaches Händeschütteln der Kinder. Dann noch eine Taufe. Frühstück bei den Schwestern im Ort.  Den Nachmittag auf Sreas. Abends beim Bischof zum essen. 

Montag, den 20. Juli 1998

Morgens zur Arbeit. Aber mittags schon wieder zurück, weil wir total nass waren. Abends den Brunnen und die Pumpe besichtigt.

Dienstag, den 21. Juli 1998

Morgens wieder zur Arbeit. Sand geworfen, mittags zurück. Nachmittags zu Sozialarbeiterinnen in verschiedenen Dörfern. Anschließend zum Landungszentrum im Fluss für das nächste Jahr. Dann im „Hotel“ essen. Für alle Fisch, hoffentlich überleben wir das. 

Mittwoch, den 22. Juli 1998

Ganzen Tag in Kotchin. Fußkette und Sari gekauft. Abends auf der Rückfahrt bei  einem Autounfall: die Inder heben das Schrottauto auf einen LKW – mit Hand!!

Donnerstag, den 23. Juli 1998

Arbeiten, Steine, Sand und verfüllen.

Freitag, den 24. Juli 1998

Küchendienst und Einkaufen.

Samstag, den 25. Juli 1998

Bummel in Quilon. Abends Essen bei Pater David.

Sonntag, den 26. Juli 1998

Messe in der alten Kirche nördlich von Sreas. Mittags mit Jo eine Bootstour im Einbaum. Um 14.00 Uhr Abfahrt mit dem „Speat“-Boot in ein abgelegenes Dorf. Im Dorf  Aufbau einer „Bäckerei“ zum Treffen, lernen, und Ausbildung. Kuchen und Tee bekommen. Alle dort sehr arm. Dann zurück.

Montag, den 27. Juli 1998

Morgens Arbeiten. Mittags Elefant auf Sreas. Der Elefant ist 30 Jahre alt. Nachmittags nach Achtamudi gefahren, Einweihung des Landungszentrum aus dem letzten Jahr. Kokosnuss trinken.


Dienstag, den 28. Juli 1998

Morgens Arbeiten. Auf der Arbeit mit Fischkutter gefahren. Nachmittags mit Dagmar, Sandra, Ralf und Jo Einbaum gefahren um die große Insel.

Mittwoch, den 29. Juli 1998

Morgens Arbeiten. Gegen Mittag auf der Baustelle abschied gefeiert. Dann im Dorf Mittagessen (auf Bananenblättern, indisch scharf). anschließend offizielles Dankeschön und Verabschiedung. Geschenke. nachmittags zu erst zum Pater nach Hause. Hier Kokosseilerei besichtigt. Die Frauen am Rad 32 Rupie/Tag., die anderen 40 Rupie/Tag. Dann nach Kenvelar. Hier die Hühner vom Januar besichtigt.

Donnerstag, den 30. Juli 1998

Packen und die Räume säubern. Nachmittag das Schaf geschoren. Dann eine runde Boot gefahren. Durch das T-Shirt einen kräftigen Sonnenbrand geholt. 

Freitag, den 31. Juli 1998

Abfahrt nach Trivandum. von dort mit dem Flugzeug nach Bombay (heute: Mumbai). Von da aus ging es zurück nach London. Von London nach Köln/Bonn.