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Bolivien

24.3.2018
14:09 Uhr sollte von Siegburg der ICE nach Frankfurt fahren. DB war natürlich wieder später unterwegs. Aber es passte noch alles gut. In Frankfurt konnten wir das Gepäck noch nicht sofort aufgeben,
da wir zu früh waren. Der Flieger ging dann pünktlich nach Madrid, in Madrid das nächste Gate war gut ausgeschildert, man hatte nur das Gefühl eine Ewigkeit zu laufen, aber wir hatten ja Zeit. Der
Langstreckenflug ging ebenfalls pünktlich ab Madrid. Die Landung in Santa Cruz war jedoch sehr schaukelig. Auch zwischendurch schaukelte es ziemlich. Wir mussten uns immer wieder mal anschnallen.

25.3.2018
Ortszeit Bolivien 6:30 Uhr landen wir überpünktlich in Santa Cruz VVI. Zoll- und Passkontrolle gehen einigermaßen schnell. Man wird zwar ein paar Mal gefragt ob man Tourist ist oder was man in Bolivien
will. Gepäck dauert etwas länger. Nun heißt es erneut einchecken und warten auf den nächsten Flug nach Sucre. Auch das klappt ganz gut. In Sucre angekommen, Gepäckausgabe ging recht zügig. Nun da der
Flughafen zwar International heißt, aber recht überschaubar und alles andere als das Recht hat „International“ zu heißen, konnten wir recht schnell feststellen, das Tiemo nicht am Flughafen ist. Dank Smartphone und Whats App konnten wir uns verständigen und er schrieb uns lediglich ob wir einen Truffi (Kleinbus) in die Stadt nehmen könnten. Super!! Nun das klappt auch. Zwischendurch können wir Tiemo unseren genauen Standort durchgeben. Er schrieb, er habe eine Vermutung wo der Bus hält. Nun gut, hoffentlich klappt das wenigstens. In Sucre angekommen, bestätigt sich das Tiemos Vermutung nicht stimmt. Wir geben ihm per Whatsapp unseren Standort durch. Er schrieb zurück, bin in 10 Minuten da. Na wenigstens etwas. Ein Dank an die neue moderne Technik, die einen dann ausnahmsweise mal nicht im Stich gelassen hat. Hurra! Nachdem wir uns dann endlich gefunden hatten, sind wir mit dem Taxi zunächst zum Hostel gefahren und stellen dort unser Gepäck ab. Eine Toilette war auch nicht schlecht, das wir sie aufsuchen konnten. Aber halt! Ab sofort heißt es Toilettenpapier gehört in den Papierkorb und nicht in die Toilette. Das war dann schon die zweite Herausforderung nach Ankunft in Bolivien.
Aber man gewöhnt sich ja an alles, zumal man sich nicht direkt als Verursacher einer Abwasserrohrverstopfung beliebt machen möchte. Nun bekommen wir von Tiemo eine kurze Stadtführung, wir müssen noch Geld abholen, denn gegen 16:30 Uhr geht es dann mit der Flota (Bus) nach Alcala wo wir gegen 20:40 Uhr ankommen. Gepäck aufs Zimmer, kurz durch den Ort um etwas Essbares zu finden, leider Fehlanzeige. Wir mussten dann mit Tiemos, aus Sucre mitgebrachten, Schokomüsli mit Milch vorlieb nehmen. Aber es schmeckte wenigstens. Dann ging es ab ins Bett. Um die Frage noch aufzuklären, warum uns Tiemo nicht wie vereinbart am Flughafen in Sucre abgeholt hat, es lag daran das Tiemo am falschen Flughafen war. Er war bei dem Flughafen mitten in der Stadt. Dieser wird aber wohl seit 3 Jahren nur noch als Militärflughafen genutzt. Der neue Flughafen liegt außerhalb der Stadt. Leider konnte keiner der dortigen Soldaten sagen wo der neue Flughafen ist.

26.3.2018
Nach dem Aufstehen heute morgen, kommt die dritte Herausforderung, das duschen. Kann ja nicht so schwer sein, sollte man meinen. Aber das winzige Bad, besteht aus einem kleinen Waschbecken, darüber hängt ein Spiegelschrank, dann die Toilette. Rechts daneben der Toilettenpapiereimer, links daneben der Klorollenhalter und Klobürste. Der Duschkopf hing oben an der Decke, von dort gingen blanke Drähte zu einem kleinen Durchlauferhitzer. Fazit war man stand in dem winzigen Bad vor dem Waschbecken und Klo und musste duschen. Wenn man das Wasser zu viel aufdrehte, kam nur kaltes Wasser, also musste man es nur so gerade eben aufdrehen, das der Durchlauferhitzer ansprang, dann kam warmes bis heißes Wasser. Jedenfalls Ergebnis der 1. Duscharie war, Waschbecken, Spiegelschrank, Klobrille nass, Klopapier so gerade eben trocken geblieben, außen vor der Badezimmertüre im Zimmer eine kleine Pfütze, die erst am Abend verschwunden war. Was lernen wir daraus, vor dem duschen Klobrille hochklappen und sich so stellen das man das Klopapier nicht traf, den Rest konnte man leider nicht verhindern.
Heute morgen sind wir nach einer erneuten Schokomüsli Mahlzeit, gab leider immer noch kein Brot, mit Tiemo zur Schule in Alcala gegangen. Da heute Montag ist, war in der Schule zunächst einmal ein allgemeines
Treffen der Kinder und Lehrer. Es wurde gesungen, Reden geschwungen und wir wurden vorgestellt und begrüßt, teilweise mit Küsschen hier und da. Nachdem alle Kinder abmarschiert sind und sich in ihren Klassen eingefunden hatten, sind wir mit Tiemo im Unterricht in seine Klasse gegangen. Tiemo hat uns vorgestellt, die Kinder konnten uns Fragen stellen usw. Mittags haben wir uns dann in der Schulküche unser Essen geholt.
Nach dem Essen mussten alle ihren Teller und Löffel in den vor den Klassen bereit stehenden Schüsseln ihr Geschirr spülen. In einer Schüssel stand Wasser mit Spülmittel und Schwamm parat und in einer zweiten war klares Wasser zum abspülen. Da die Schüsseln auf dem Boden standen, habe ich meine Gedanken, dass schon einige Hunde zumindest aus der Klarwasserschüssel geschlürft haben könnten, laut ausgesprochen und Tiemo meinte, habe er noch nie gesehen. Also gut, Augen zu und durch. Die Befürchtung innerhalb der nächsten 4 Stunden, meinen Aufenthaltsort für den Rest des Tages auf das Klo zu verlegen blieb aus. -kleiner Hinweis jetzt schon: sie blieb die ganzen 14 Tage aus!- Nach der Mittagspause hat uns Tiemo durch alle Klassenräume geführt und uns vorgestellt. Nach Schulschluss haben wir mit Tiemo eine kleine Wanderung auf einen kleinen Berg gemacht, der sogenannte Antennenberg. Anschließend waren wir noch auf einen kleinen Hügel, von dort hatte man einen schönen Blick auf Alcala. Wir sind mit ihm noch durch den Ort gelaufen, die weiterführende Schule uns angeschaut, die Polizeistation, Bürgermeisterhaus usw. Dann haben wir noch in einer Tienda eingekauft und es gab doch tatsächlich auch Brot. Wer Brot verkauft, das kann man erkennen, indem vor dem Haus ein Stuhl mit einem weißen Tuch steht. Später waren wir dann noch im Schulgarten.

27.3.2018
Heute hieß es wieder früh aufstehen, denn vor uns lag ein Schultag bei seiner Außenschule in Garzas Chica. Und die Anreise besteht aus einem 1 ½ stündigen Fußmarsch über eine unbefestigte Straße. Tiemo unterrichtet dort 9 Kinder in Englisch. Wenn man den Klassenraum betritt, hat man das Gefühl man ist 70 Jahre zurück. Die Tische sind etwas schräg und mit einer sogenannten Schulbank verbunden, sodass man sich als Erwachsener rein quetschen muss und wenn man auch noch über 1,80 m ist, kann man eigentlich nur noch von zusammenklappen sprechen um darein zu kommen. Die Schulküche besteht aus einem Lehmhaus mit einer offenen Feuerstelle. Dort unterrichtet Tiemo erst seit kurzer Zeit. Auch zu diesem Schulgelände gehört ein Schulgarten sowie ein alter Steinbackofen. Auf dem Rückweg sind wir noch bei einem taubstummen jungen Mann vorbeigegangen, dieser wird teilweise von den Freiwilligen ebenfalls besucht. Er bewirtschaftet mit seinem ebenfalls taubstummen Bruder einen kleinen Bauernhof mit Kühen. Abends waren wir bei der Gartenlehrerin in Alcala zum Essen eingeladen.

28.3.2018
Zunächst haben wir heute mal etwas länger geschlafen. Haben in aller Ruhe gefrühstückt. Danach sind wir eine Runde durch Alcala hinter unserem Hostel, in das sogenannte Neubaugebiet spaziert. Am Krankenhaus vorbei, die Hauptstraße bis zur Brücke und wieder zurück. Dann haben wir auf der Plaza gesessen und dem Treiben zugesehen. Danach sind wir im Mercado Essen gegangen, nach dem Essen wollten wir Tiemo abholen, er kam uns aber auf der Straße schon entgegen. Wir haben dann nochmals auf der Plaza gesessen und sind zum Kaffeetrinken in die Küche gegangen. Anschließend sind wir mit Tiemo zur Schule, denn dort sollten die Spielgeräte abgeschliffen werden, weil sie neu gestrichen werden sollten. Jedoch kam weder die Direktorin noch war Schleifpapier vorhanden, also wurde die Aktion an dem Nachmittag abgeblasen und Tiemo hat uns dann den Friedhof von Alcala gezeigt. Der Friedhof machte einen seltsamen Eindruck. Zunächst musste man sich teilweise durch kniehohes Gras durchkämpfen um überhaupt zu den Gräbern zu kommen. Dann die Gräber selber, manche waren unterirdisch, sie werden dann mit einer Betonkuppe abgedeckt und dann mit Erde abgedeckt und noch eine Umrandung. Aber manche waren auch überirdisch, die sahen dann teilweise aus wie ein kleines „Haus“ oder wie ein länglicher halbrunder „Steinbackofen“.
Viele Gräber waren noch mit künstlichen blauen Kränzen geschmückt. Tiemo erklärte uns das dies noch der Schmuck von Allerheiligen sei. Von dort aus sind wir noch zur Müllkippe von Alcala gegangen. Wenn man die sieht, fragt man sich eigentlich, warum wir Müll trennen. Dort wird alles abgekippt, von Elektromüll, Batterien, Farben, Bauschutt, Plastik usw. Wenn das Loch voll ist wird es zu gekippt und ein neues angefangen.

29.3.2018
Heute hieß es wieder früh aufstehen und auf zur Außenschule nach Naranjos. Auch hier heißt es erst einmal 8,5 km zu Fuß hin marschieren. Dort unterrichtet Tiemo 8 Kinder. Ein Kind ist in der 1. Klasse, um dieses Kind kümmert sich die Lehrerin an dem Tag, wenn Tiemo dort ist. Dies sollte man jedenfalls vermuten, denn das arme Kind kommt ja schon an den anderen 4 Tagen zu kurz. Aber nein, die Lehrerin kam nur ab und zu hat dem Kind ein paar Aufgaben gegeben und sich dann wieder der Gartenarbeit, Unkraut jäten o.ä. gewidmet. Fazit ist jedenfalls das dass Kind mehr Langeweile als Unterricht hatte. In dieser Außenschule gab es nicht nur ein Mittagessen, sondern zwischendurch auch noch ein Frühstück. Zwischendurch hat Tiemo mit den Kindern auch noch Fußball gespielt. Jedenfalls wollte Tiemo seinen Unterricht fortsetzen, jedoch fehlten ihm auf einmal die Kinder. Wo sind sie nur geblieben? Man fand die Kinder vor dem Schulgelände. Der Lehrerin war gerade in den Sinn gekommen, dass ein kleiner Baum gepflanzt werden müsste. Ok, der älteste von den Jungs musste ein Loch buddeln, teilweise mit der Pickhacke. Das Loch war allerdings zum Schluss so tief, das der arme kleine Baum schon fast darin verschwand. Nun gut nach dem die Gartenaktion erledigt war, ging es mit dem Englischunterricht weiter. Nach Schulschluss wollten wir mit der Flota nach El Villar fahren. Aber da die Flota erst in zwei Stunden in Naranjos vorbeikommt, haben wir uns gedacht, wir nutzen die Zeit und gehen schon mal Richtung Limabamba. Von Naranjos nach Limabamba sind es etwa 12 km. Leider hat es ca. 3-4 km vor Limabamba angefangen zu regnen, erst nur ein wenig, dann mehr bis hin zu einem Wolkenbruch. Fazit war, wir kamen in Limabamba wie ein paar begossene Pudel an, Tiemo und ich hatten das Wasser in den Schuhen stehen, so das es bei jedem Schritt schwabbelte. Grrrrrrrrr. In Limabamba angekommen mussten wir noch einige Zeit warten bis der Bus endlich kam. Traumhaft sich mit durch nassen Sachen in den Bus zu setzen. Aber dann ging es mit der Flota nach El Villar und dort erst einmal in das Hostel. In El Villar noch eingekauft und dann ab aufs Zimmer.

30.3.2018
Morgens haben wir dann auf dem Bett sitzend gefrühstückt. Es gab leider kein Brot nur Bananen, na besser als nix. Dann ab in die nassen Socken und Schuhe, igitt. Es war jedoch zunächst ein sonniger Morgen und wir sind zu dem dortigen Antennenberg gewandert und konnten von dort auf El Villar blicken. Langsam aber sicher wurden die Schuhe trocken, na und die Socken waren nur noch feucht und miefig. Wieder zurück im Ort haben wir uns in einem Restaurant zum Essen angemeldet. Sind dann noch durch den Ort gebummelt, dann wieder zum Restaurant. Nach dem Essen wollten wir noch auf der anderen Seite vom Ort auf einen Grad wandern, aber das Wetter wurde schlechter, sodass wir zwei umgekehrt sind und Tiemo noch ein ganzes Stück weitergegangen ist. Aber auch er ist dann umgekehrt. Wir zwei haben noch auf der Plaza gesessen, da es dann aber wieder anfing zu regnen, sind wir zum Hostel gegangen, dort war Tiemo schon und wartete. Abends sind Ulrich und Tiemo noch essen gegangen.

31.3.2018
Wir haben heute schnell gefrühstückt, dann die Sachen gepackt und sind mit der Flota nach Limabamba gefahren. Dort haben wir uns den Ort, das Internat -wo Tiemo zunächst hin sollte- angeschaut. Diesmal bei Sonnenschein. Gegen 14:00 Uhr soll in El Villar die Flota abfahren, sie wäre so ca. 15:00 Uhr in Limabamba gewesen. Wir haben uns jedoch bereits gegen 13:45 Uhr zu Fuß schon mal auf den Weg gemacht. Man kann ja in Bolivien eine Flota auch unterwegs anhalten. Nach ca. 2 Stunden Fußmarsch kommen wir an Tiemos Außenschule in Naranjos an. Jedoch kam während des gesamten Rückwegs keine Flota. Also haben wir an der Schule noch ca. eine ½ Stunde gewartet.
Denn sie kann ja auch Verspätung haben -wäre nichts ungewöhnliches-. Jedenfalls haben wir vergeblich gewartet. Wir haben uns dann erneut auf den Weg gemacht und sind die letzten ca. 8,5 km auch noch Fuß gelaufen. Nach einem ca. 20 km langen Fußmarsch, diesmal jedoch bei Sonnenschein, kamen wir ziemlich fertig in Alcala wieder an. Haben noch ein bisschen eingekauft, geduscht und etwas gegessen, dann ab ins Bett. Ich glaube jeder einzelne Zeh hat Hurra geschrien als ich im Bett lag.

1.4.2018
Na heute ging es wieder recht zeitig aus dem Bett, denn wir haben um 6:00 Uhr die Flota nach Tarabuco genommen. Dort ist jeden Sonntag immer im ganzen Ortskern Markt. Sehr interessant. Man kann dort alles kaufen. Bolivianische Ponchos, Alpaka Pullover, Jacken, Handschuhe, Stirnbänder etc., Schmuck, Taschen usw. Aber auch Werkzeuge, Reifen, Lebensmittel, Haushaltsgegenstände usw. Mittags im Mercado gegessen. Zurück sind wir dann ein Teilstück per Anhalter auf einer Ladefläche eines Pick ups mitgefahren, dann mit einem Truffi (Minikleinbus) und den letzten Teil nach Alcala sind wir dann glücklicherweise noch mit der Flota gefahren, denn sonst hätten wir noch 10 km laufen müssen. Noch ein bisschen eingekauft, Kaffee getrunken, einen kleinen Kuchen dazu gegessen, dann später nochmals durch den Ort gelaufen und zu Abend gegessen. Anschließend noch eine Flasche Wein gekauft, war sehr lecker.

2.4.2018
Heute war für uns dann Ruhetag, wir haben länger geschlafen, dann wieder mal gemütlich gefrühstückt. Ein wenig Wäsche gewaschen. Da heute der Tag der behinderten Menschen war, wurde in der Schule nicht viel unterrichtet. Alle Kinder der weiterführenden Schule zogen gemeinsam zur Grundschule. Alle Kinder haben sich dort Klassenweise mit ihren Plakaten aufgestellt und zogen gemeinsam Richtung Plaza, dort einmal herum und hielten vor dem Bürgermeisterhaus. Allen voran war natürlich der Polizist im Polizeiauto und Martinshorn. Was wir mitbekommen haben, war das sein einziger Einsatz in den 14 Tagen unseres Aufenthaltes. Dort wurden viele Reden gehalten und einige Vorführungen aufgeführt. Nach ca. 1 ½ Stunden löste sich das Ganze auf und wir sind im Mercador essen gegangen. Einen Verdauungsspaziergang durch den Ort, wo ich noch viele Fotos gemacht habe. Am Nachmittag haben wir in der Küche, bzw. vor der Küche Tee getrunken und Ulrich hat versucht im Spielesalon einen PC zu reparieren, leider vergeblich. Dann war noch einkaufen angesagt und mit Tiemo sind wir noch zu einem Fluss gegangen.

3.4.2018
Heute sind wir zwar zur Außenschule nach Garzas Chica gegangen, jedoch nicht so früh wie Tiemo. Wir haben erst etwas später gefrühstückt. An der Schule angekommen, haben wir Hallo gesagt und sind dann wieder ein Stück zurückgegangen und haben uns auf einem Stein gesetzt und Brot gegessen. Dort wollten wir auf Tiemo warten, jedoch haben uns zur Mittagszeit ein paar Kinder entdeckt und wir mussten dann doch zum Mittagessen zur Schule kommen. Kurz zuvor haben wir eine Schlange entdeckt. Wir haben sie mit Sicherheitsabstand beobachtet und fotografiert. Die Kinder haben allerdings die Schlange mit Steinen beschmissen und getötet. Zu guter Letzt ist sie im Feuer der Schulküche gelandet. Kleine Anmerkung: zu Hause haben wir nachgeforscht, ob es sich um eine giftige Schlange gehandelt hat, ja sie war giftig. Nach Schulschluss sind wir drei zurück nach Alcala gegangen.
Wir haben uns noch Kekse gekauft und haben Tee getrunken, durch den Ort gelaufen, Brot gekauft (können wir jetzt schon alleine). Die sogenannten Empanadas haben wir probiert, super lecker. Abends haben wir bolivianische Hamburger probiert. Die waren der Hammer. Er besteht aus dem Brotfladen, der wird aufgeschnitten, dann kam ein Spiegelei rein, etwas Salat, Tomatenscheibe, Gurkenscheibe und dann ein paar Fritten mit Majo und Ketchup.

4.4.2018
Heute morgen hat es geregnet, daher erst einmal länger geschlafen, gemütlich gefrühstückt. Nachdem es nach dem Frühstück aufgehört hatte, sind wir eine Runde spazieren gegangen, außerhalb des Ortes. Auf dem Rückweg haben wir Tiemo von der Schule abgeholt, sind einkaufen gegangen und im Mercador essen gewesen. Nachmittags durch den Ort gelaufen, noch mehr Fotos gemacht und abends sind wir im Restaurant essen gegangen. Es gab Pollo (Huhn) mit Fritten.

5.4.2018
Nach dem Frühstück sind wir zu Tiemos Außenschule nach Naranjos gegangen. Dort haben wir noch viele Bilder von „Tiemo in Aktion“ gemacht. Am Nachmittag haben wir dann für uns und Tiemo die Flota für den nächsten Tag gebucht. Tee getrunken, auf der Plaza gesessen. Denn so langsam mussten wir Abschied von Alcala nehmen. Wir haben unser Hostel bei Don Roger bezahlt. Er hat uns noch mal erklärt wie entzückt er war uns kennengelernt zu haben. Mit dem Packen haben wir auch angefangen. Zum Abendessen gab es noch mal einen bolivianischen Hamburger. Wir sind dann noch mal durch das ganze Dorf gelaufen. Es fiel uns schon nach den paar Tagen schwer, deshalb können wir gut nachvollziehen, wie schwer es Tiemo nach einem Jahr ergeht. Denn Alcala ist ein Dorf in dem man sich wohlfühlen kann.

6.4.2018
Unsere Flota fuhr heute von Alcala um 11:00 Uhr nach Sucre. Aber da es mit der Pünktlichkeit nicht so genau funktioniert mussten wir schon um 10:30 Uhr am Busstop stehen. Vier Stunden Fahrt lagen vor uns. Als wir am Nachmittag in Sucre ankommen, gehen wir mit unserem Gepäck zunächst ins Hostel. Dies war fußläufig vom Busbahnhof zu erreichen. Dann haben wir uns auf dem Weg zur Bank gemacht, haben uns noch das ein oder andere angeschaut, waren dort noch in einem ganz großen Mercador, dort gab es außer Essen auch noch jede Menge zu kaufen. Ist schon sehr gewöhnungsbedürftig wie dort die Lebensmittel angeboten werden. Das Geflügel liegt im warmen, auf irgendwelchen Tischen herum. Das zum Thema „Kühlkette“. Dieses Wort kann man dort gänzlich aus seinem Wortschatz streichen. Wir haben noch etwas eingekauft und haben uns noch eine Kleinigkeit zu Essen besorgt. Gegen 20:00 Uhr kam Tiemo mit der Flota in Sucre an. Tiemo hat uns dann noch eine Unterkunft in Santa Cruz gebucht. Wir sind dann früh schlafen gegangen.

7.4.2018
Gegen 7:00 Uhr haben wir das Hostel verlassen. Es hielt auch sofort ein Taxi (zumindest stand Taxi drauf) an, er hat uns für 70 bolis (etwa geteilt durch 8 = €) zum Flughafen gebracht. Dort mussten wir lange warten, da wir schon gegen 7:40 Uhr dort waren. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatten, mussten wir erneut lange warten um durch den Sicherheitscheck zu kommen. Da dieser sehr klein war. Um genau zu sein bestand er aus 1 Durchleuchtungsband für Handgepäck und 1 Personenschleuse. Das zum Thema Internationaler Flughafen. Daher wurden die Passagiere nur Schubweise durchgeschleust. Der Flug ging schnell, Gepäck war auch schnell da, dann haben wir uns in Santa Cruz VVI erkundigt was ein Taxi in die Stadt kostet. 60 bolis, dann sind wir raus und haben direkt ein Taxi bekommen. Dies war jedoch ein offizielles Flughafentaxi, ausgestattet mit Funk und so, also nicht so ein möchte gern Taxi. Wir haben ihm die Adresse vom Hostel gezeigt und nachdem wir am Hostel angekommen waren und bezahlt hatten, haben wir dem Taxifahrer einen von Tiemo geschriebenen Text gezeigt. Es war die Frage ob er uns morgen früh um 6:00 Uhr abholen kann und zum Flughafen fahren kann. Er nickte eifrig und meinte ja (natürlich auf spanisch). Na ob das mal gutgeht und funktioniert ? Im Hostel haben wir unsere Sachen aufs Zimmer gebracht. Immerhin gab es in diesem
Hostel für jeden ein Handtuch. Ein Handtuch bestand zwar aus mehr Loch und Risse als aus Stoff, aber egal nachdem ich erst mal eine Geruchsprobe genommen habe, ob es auch frisch ist, waren wir darüber sehr froh, denn wir konnten unsere Handtücher in der Tasche lassen. Denn die wären bei der schwülen Luft nie und nimmer trocken geworden. Dann sind wir nochmal los, die Straßen rund um das Hostel abgelaufen, noch Wasser, Bananen gekauft. Zu Mittag gegessen.
Danach wieder ins Hostel und haben uns auf den Balkon gesetzt. Es war ätzend schwül und heiß. Danach geduscht und früh schlafen gelegt. Nur von schlafen, kann nicht die Rede sein, da es heiß, schwül, laut war. Zusätzlich nervte der Deckenventilator. Den musste man aber anlassen, sonst wäre man wahrscheinlich in seinem eigenen Saft ertrunken.


8.4.2018
Gegen 5:00 geht der Wecker und die Nacht ist endlich rum. Aufstehen, waschen, Reste packen. Gegen 5:40 Uhr gehen wir runter zum Eingang und wollen uns schon mal an die Straße stellen. Prima Türe offen, Gitter vor der Türe verschlossen. Naja, wir haben dann die Dame vom Hostel rausgeklingelt bzw. rausgeklopft. Sie kam dann leicht verschlafen raus und hat uns das Tor aufgeschlossen. Koffer und Tasche rausgestellt. Der Dame mit Händen und Füßen erklärt das wir bereits ein Taxi bestellt haben. Wir stehen gerade mal 5 Minuten vor der Tür und siehe da unser Taxifahrer kommt und wir können zum Flughafen fahren. Verkehrsmäßig kommen wir gut durch, sind sehr zeitig dort und müssen noch warten, bis wir das Gepäck aufgeben können. Wir essen unser restliches Brot. Dann kommt die Kontrolle, das Handgepäck wird von zwei Zollbeamten durchwühlt, im wahrsten Sinne des Wortes, Ausreisestempel in den Pass usw. Dann ab in den Flieger und 11 Stunden Flug warten auf einen. Im Gegensatz zum Hinflug konnte ich auf dem Rückflug nur wenig schlafen, bin oft mal aufgestanden und hin und hergelaufen.

9.4.2018
Um 5:00 Uhr landen wir pünktlich in Madrid. Hier müssen wir auch durch Zoll, Sicherheitsbereich und gefühlte Ewigkeiten durch den Flughafen laufen um zum Gate nach Frankfurt zu kommen. Die Wartezeit ist nicht lange, dann geht  es weiter nach Frankfurt. Dieser Flugteil fehlt mir allerdings, habe, dank Fensterplatz, den Sonnenaufgang noch gesehen und wurde dann von der Durchsage „Wir befinden uns im Landeanflug auf Frankfurt“ geweckt. Na wenigstens  zwei Stunden geschlafen. In Frankfurt dauert die Gepäckausgabe jedoch einige Zeit, dann ab zum Fernbahnhof, Ticket nach Köln gebucht. DB hat natürlich 10 Minuten Verspätung super, dann hält er auch noch vor Köln-Deutz und er  kommt mit so viel Verspätung in Köln Hbf an, dass wir trotz laufen -sofern man das mit einer Riesentasche zwischen sich, Koffer und jede Menge Leute um einen herum kann- von Gleis 4 bis Gleis 10 die RB 25 nach Engelskirchen  so gerade eben verpassen. Sie ist uns im wahrsten Sinne des Wortes vor der Nase weggefahren. Prima wieder steht man rum und muss 30 Minuten warten. Aufgrund dieser Verspätungen kommen wir in Engelskirchen an und der Bus nach  Lindlar ist natürlich auch weg. 30 Minuten warten grrrrrrr. So kann man auch einen Tag herumkriegen. Jedoch kommt der Bürgerbus mit dem wir nach Lindlar fahren können. Gegen 16:00 Uhr sind wir dann endlich zu Hause.

Hier noch eine kleine Anmerkung:

Übrigens in Bolivien ist das Toilettenpapier Privatsache. Das heißt, man muss selber dafür sorgen. Man kann dort sogar die Klorollen auch einzeln kaufen. Da wir dies im Vorfeld schon wussten, hatten wir uns natürlich eine urdeutsche Klorolle mitgenommen. Ich war jedoch hellauf begeistert als ich in Santa Cruz am Flughafen Toilettenpapier vorfand. Und als Gäste von Don Roger's Hostel hatten wir zwar ein Zimmer ohne Frühstück aber mit Toilettenpapier. Das nenne ich bolivianischen Service. Kurz und gut. Wir hatten die ganze Zeit kostenloses Klopapier. Also unsere urdeutsche Klorolle hat eine halbe Weltreise gemacht um anschließend in einem deutschen Abwasserrohr zu verschwinden. Na immerhin hat diese Rolle was von der Welt gesehen.

Zum Schluss ist noch zu erwähnen das es eine sehr schöne und beeindruckende Reise war.